EDITORIAL
DANKE, LIEBE NATI!
Liebe Fussballfreunde Was für eine aufregende Europameisterschaft 2024 haben wir er- lebt! Unsere Nationalmannschaft hat uns mit ihren herausragen- den Leistungen in Deutschland begeistert und ein ganzes Land in ihren Bann gezogen. Wir sind stolz auf das, was Akanji, Xhaka, Ndoye und Co. erreicht haben, auch wenn das Ende im Penalty- schiessen gegen England für uns alle sehr bitter war. Das Gefühl, dass noch mehr möglich gewesen wäre, lässt nicht nur mich nicht los. War dies vielleicht die Jahrhundertchance, die sich so schnell nicht wiederholen wird? Die Zukunft wird es zeigen. Es ist schon beeindruckend, wie der Wind innert weniger Monate doch drehen kann. Noch im vergangenen November musste sich SFV-Präsident Dominique Blanc an unserer AFV-Gala zur Kritik an Trainer Murat Yakin und zu atmosphärischen Störungen innerhalb der Nati äussern. Rund acht Monate später ist alles anders: «Muri» ist zu einer Art Volksheld geworden! Folgerichtig wurde sein Vertrag und jener seines charismatischen und akribischen Assistenten Giorgio Contini verlängert, was mich sehr freut. Kontinuität ist wichtig! Die tollen Leistungen unserer «Nati» werden zweifellos dazu beitragen, noch mehr Mädchen und Jungen zum Fussballspielen zu animieren. Eine starke Nationalmannschaft bildet die Basis für den Fussball in unserem Land. Vielleicht fängt in diesen Monaten ein junger Knirps zu kicken an, der irgendwann in die grossen Fussstapfen des eben zurückgetretenen Xherdan Shaqiri treten und die Schweiz zum EM-Titel 2044 schiessen wird. Die Vorstel- lung ist elektrisierend! Es war wunderbar zu sehen, wie die ganze Schweiz mit der Nati mitgefiebert hat. Egal ob alt oder jung, links oder rechts, Stadt oder Land – der Fussball hat uns alle vereint. Solch eine Einigkeit und Begeisterung kann aus meiner Sicht nur die schönste Neben- sache der Welt bewirken. Als gebürtiger Italiener weiss ich jedoch genau, wie schnell die Stimmung auch umschlagen kann…
Aber geniessen wir den Moment! Die tolle Leistung unserer Nationalmannschaft wird einen regelrechten Boom bei den Kindern auslösen, die kicken wollen. Um diesem Ansturm gerecht zu werden, brauchen wir mehr Ressourcen: mehr Trainer, mehr Garderoben und vor allem mehr Fussballplätze. Besonders Kunstrasenplätze sind entscheidend, da sie eine ganzjährige Nut- zung ermöglichen und den Vereinen eine verlässliche Planungs- grundlage bieten. Es kann nicht sein, dass Vereine Wartelisten mit Kindern führen müssen. Jedes Kind, das Fussball spielen möchte, sollte die Möglichkeit dazu haben! Hier sind vor allem auch die Gemeinden gefordert, die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Mit positivem Beispiel vorangegangen ist der Kanton Aargau, der den Beitrag aus dem Swisslos-Sportfonds verdoppelt hat und nun maximal 400’000 Franken für bis zu 11 neue Kunstrasenplätze bereitstellt. Nun liegt es an den Vereinen und Gemeinden, diese grosse Chance beim Schopf zu packen! Auch wenn das Ende bitter war: Mit welcher Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit sich unsere Nati beinahe in den EM-Halbfi- nal gespielt hat, hat mir imponiert und man wähnte sich teilweise wie in einem Märchen. Solch ein Märchen hat auch unserer Aargauer Torhüter Joël Mall im vergangenen Jahr erlebt – mehr zu seiner unglaublichen Geschichte lesen sie in diesem Magazin. Nun wünsche ich allen Vereinen, Spielern, Trainern, Schiedsrich- tern, Funktionären, Eltern und Fans eine erfolgreiche, spannende und vor allem verletzungsfreie Saison 2024/25!
Euer Präsident Luigi Ponte
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