HATTRICK

DAS MAGAZIN DES AARGAUER FUSSBALLVERBANDES | WWW.AFV.CH | AUSGABE 2/2024 HATTRICK

JOËL MALL

Die turbulente Karriere des Aargauer Torhüters

LEGACY- PROJEKTE

PROMI- TIPPS

Loris Benito, Alayah Pilgrim & Co. tippen die 2. Liga AFV

Nachhaltige Förderung für den Frauenfussball

Mit jedem Einsatz gewinnt aargauersport.ch

EDITORIAL

DANKE, LIEBE NATI!

Liebe Fussballfreunde Was für eine aufregende Europameisterschaft 2024 haben wir er- lebt! Unsere Nationalmannschaft hat uns mit ihren herausragen- den Leistungen in Deutschland begeistert und ein ganzes Land in ihren Bann gezogen. Wir sind stolz auf das, was Akanji, Xhaka, Ndoye und Co. erreicht haben, auch wenn das Ende im Penalty- schiessen gegen England für uns alle sehr bitter war. Das Gefühl, dass noch mehr möglich gewesen wäre, lässt nicht nur mich nicht los. War dies vielleicht die Jahrhundertchance, die sich so schnell nicht wiederholen wird? Die Zukunft wird es zeigen. Es ist schon beeindruckend, wie der Wind innert weniger Monate doch drehen kann. Noch im vergangenen November musste sich SFV-Präsident Dominique Blanc an unserer AFV-Gala zur Kritik an Trainer Murat Yakin und zu atmosphärischen Störungen innerhalb der Nati äussern. Rund acht Monate später ist alles anders: «Muri» ist zu einer Art Volksheld geworden! Folgerichtig wurde sein Vertrag und jener seines charismatischen und akribischen Assistenten Giorgio Contini verlängert, was mich sehr freut. Kontinuität ist wichtig! Die tollen Leistungen unserer «Nati» werden zweifellos dazu beitragen, noch mehr Mädchen und Jungen zum Fussballspielen zu animieren. Eine starke Nationalmannschaft bildet die Basis für den Fussball in unserem Land. Vielleicht fängt in diesen Monaten ein junger Knirps zu kicken an, der irgendwann in die grossen Fussstapfen des eben zurückgetretenen Xherdan Shaqiri treten und die Schweiz zum EM-Titel 2044 schiessen wird. Die Vorstel- lung ist elektrisierend! Es war wunderbar zu sehen, wie die ganze Schweiz mit der Nati mitgefiebert hat. Egal ob alt oder jung, links oder rechts, Stadt oder Land – der Fussball hat uns alle vereint. Solch eine Einigkeit und Begeisterung kann aus meiner Sicht nur die schönste Neben- sache der Welt bewirken. Als gebürtiger Italiener weiss ich jedoch genau, wie schnell die Stimmung auch umschlagen kann…

Aber geniessen wir den Moment! Die tolle Leistung unserer Nationalmannschaft wird einen regelrechten Boom bei den Kindern auslösen, die kicken wollen. Um diesem Ansturm gerecht zu werden, brauchen wir mehr Ressourcen: mehr Trainer, mehr Garderoben und vor allem mehr Fussballplätze. Besonders Kunstrasenplätze sind entscheidend, da sie eine ganzjährige Nut- zung ermöglichen und den Vereinen eine verlässliche Planungs- grundlage bieten. Es kann nicht sein, dass Vereine Wartelisten mit Kindern führen müssen. Jedes Kind, das Fussball spielen möchte, sollte die Möglichkeit dazu haben! Hier sind vor allem auch die Gemeinden gefordert, die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Mit positivem Beispiel vorangegangen ist der Kanton Aargau, der den Beitrag aus dem Swisslos-Sportfonds verdoppelt hat und nun maximal 400’000 Franken für bis zu 11 neue Kunstrasenplätze bereitstellt. Nun liegt es an den Vereinen und Gemeinden, diese grosse Chance beim Schopf zu packen! Auch wenn das Ende bitter war: Mit welcher Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit sich unsere Nati beinahe in den EM-Halbfi- nal gespielt hat, hat mir imponiert und man wähnte sich teilweise wie in einem Märchen. Solch ein Märchen hat auch unserer Aargauer Torhüter Joël Mall im vergangenen Jahr erlebt – mehr zu seiner unglaublichen Geschichte lesen sie in diesem Magazin. Nun wünsche ich allen Vereinen, Spielern, Trainern, Schiedsrich- tern, Funktionären, Eltern und Fans eine erfolgreiche, spannende und vor allem verletzungsfreie Saison 2024/25!

Euer Präsident Luigi Ponte

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45000 Verletzungen pro Jahr sind zu viel. Spiel fair, nicht gefährlich.

Beim Fairplay-Typen- Check gewinnen:

suva.ch/fairplay

INHALT

HATTRICK 2/2024

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Einsatz total: Im Vorfeld der EM 2025 in der Schweiz wird der Frauenfussball auf verschiedenen Ebenen stark gefördert.

03 Editorial «Anpff»

05 Inhalt / Impressum

06 Tribüne

08 Joël Mall: Was für ein Märchen

12 Neuer AFV-Mitarbeiter: Tobias Steinemann

Die besten Bilder des Allstar-Games. 18

14 Legacy: Förderung des Frauenfussballs

18 Bildergalerie Allstar-Game 2024

20 Promi-Tipps 2. Liga AFV

22 Finale 10-Jahres-Reportage mit Tim Lüscher und Marco Schwegler

24 Axpo Aargauer Cupnaltage 2024

26 Spielplan Vorrunde 2024/25

Sportplatz Schachen. 22

30 Kolumne «Abpff»

Marco Schwegler und Tim Lüscher auf dem

IMPRESSUM Herausgeber Aargauer Fussballverband AFV, Industriestrasse 1, 5000 Aarau, afv@football.ch Verlag Makoli GmbH, Badstrasse 11, 5400 Baden, www.makoli.ch, welcome@makoli.ch Redaktion Aargauer Fussballverband AFV, Hannes Hurter und Jonas Manouk, afv@football.ch Fotografen Gerry Frei und Alexander Wagner Druck Sprüngli Druck AG, Dorfmattenstrasse 28, 5612 Villmergen

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TRIBÜNE

Liebe Leserin, lieber Leser

Agenda

Kunstrasen und Legacy – zwei AFV-Schwerpunkte

Nebst dem «Daily Business» und der Organisation von Meis- terschafts- und Cupspielen für unsere über 20'000 Fussbal- lerinnen und Fussballer stehen in der Spielzeit 2024/25 zwei grosse Themen im Zentrum: «Kunstrasen» und «Legacy». Die Sektion Sport des BKS und der AFV lancierten im letzten Winter ein Schwerpunktprogramm zur nanziellen Unterstützung von neuen Kunstrasenplätzen. Der Regierungsrat sprach einen Verpich-

17./18. August Meisterschaftsstart

23. November AFV-Gala 2024 in Baden

tungskredit im Umfang von 4,4 Millionen Franken, wodurch 11 neue Kunstrasenplätze im Aargau entstehen sollen. Aktueller Zwischenstand Anfang August: es sind bereits 12 Absichtserklärungen für Kunstrasen-Projekte vonseiten der Aargauer Gemeinden einge- troffen! Und die Eingabe-Frist läuft noch bis Ende Monat. Fantastisch! Wir dürfen uns also in absehbarer Zeit auf einige neue Kunstrasenplätze freuen und bedanken uns an dieser Stelle herzlich beim Kanton Aargau für diese tolle Initiative, die dem Breitensport einen echten Mehrwert bringt! Ein weiterer Fokus liegt auf der «Legacy 2025» mit diversen Förderungsmassnahmen im Frauen- und Juniorinnenfussball. Unser Projektleiter Tobias Steinemann wird in Zusammenarbeit mit dem BKS, der IG Sport Aargau und den AFV-Fachkommissionen eine Vielzahl an Projekten initiieren, die eine nachhaltige Förderung des Frauenfussballs garantieren soll. Mehr dazu lesen Sie in dieser HATTRICK-Ausgabe auf den Seiten 14 und 15.

Februar/März 2025 Runde Tische

28./29. Mai 2025 Axpo Aargauer Cupnaltage in Gränichen

Juni 2025 AFV Allstar-Game in Muri

Juli 2025 Women’s EURO 2025 in der Schweiz

August 2024 Delegiertenversammlung in Würenlos

Ich wünsche allen einen guten Saisonstart sowie eine spannende und verletzungsfreie Spielzeit!

Hannes Hurter, Geschä‚sführer AFV

Der FC Rupperswil konnte als zweiter AFV-Verein die Zertizierung «Quality Club» entgegenneh- men. Die feierliche Preisübergabe fand Ende Juni mit Vertretern aus Sport und Politik im Clubhaus der Sportanlage Stockhard statt. Das SFV Quality-Club-Programm bietet eine professi- onelle Mentoring-Begleitung, die eine indivi- duelle Vereinsanalyse, Strategieentwicklung und Massnahmenplanung umfasst. Die Vereine werden durch ein umfassendes Ausbildungs- und Beratungsangebot unterstützt. Die Zerti- zierung ist eine Anerkennung für vorbildliche Vereinsarbeit und bietet den Fussballclubs eine massgeschneiderte Unterstützung. FC Rupperswil erhält das Zertifikat «SFV Quality Club»

FCR-Präsident Simon Marti (links), FCR-Vorstandsmitglied Thomas Wassmer (Mitte) und SFV-Projektleiter Marco Giani.

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Aargauer Assistenten im Aufwind Die Aargauer Schiedsrichterassistenten Julian Löher und Venancius Antony (rechts) haben in ihrer Karriere einen bedeutenden Schritt nach oben gemacht: Löher wird künftig in der Challenge League eingesetzt, während Antony sogar in der Super League aktiv sein wird. Zusätzlich engagieren sich beide seit längerem in der Schiedsrichter- kommission des AFV, wobei Löher die Rolle des Talentchefs und Antony die des Ausbil- dungsverantwortlichen übernimmt. Der AFV ist stolz auf die beiden und wünscht ihnen weiterhin viel Erfolg auf ihrem Weg!

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PORTRÄT

Ein Kreis schliesst sich: Nach Aarau 2013 (unten) hatte Joël Mall auch 2024 mit Servette einen Pokal zu bejubeln – dazwischen ist so einiges passiert.

MANN, OH MALL, WAS FÜR EIN MÄRCHEN

Als Joël Mall im Sommer 2018 auf die Ferieninsel Zypern wechselte, konnte niemand ahnen, dass er sich sechs Jahre später zypriotischer Nationalspieler und Schweizer Cupsieger nennen würde. Eine Zeitreise durch die Höhen und Tiefen der turbulenten Karriere des heute 33-jährigen Aargauers. Text: Jonas Manouk Fotos: Gerry Frei, Alexander Wagner, Serve¥e FC, ZVG

Der 99. Schweizer Cupfinal zwischen Servette und Lugano hielt seine ganz spezielle Schlusspointe bereit: 119 Minuten lang passiert praktisch nichts in diesem wenig berauschenden Endspiel. Doch dann hat René Weiler eine Eingebung. Der Trainer der Genfer erinnert sich ans Eu- ropa-League-Out Mitte März im tschechischen Pilsen: Schon damals hatte er die Idee, fürs Penaltyschiessen die Goalies zu tauschen und Joël Mall für Jérémy Frick einzuwechseln. Aber er verzichtete – Servette schied aus. Knapp drei Monate später vertraut Weiler auf seine Intui- tion – und wechselt in der 119. Minute tatsächlich Mall ein! «Ich ahnte es bereits, als das Penaltyschiessen näher rückte», betont der Torhüter, um schmunzelnd anzufügen: «Schön, hat der Trainer diesmal auf sein Bauchgefühl gehört. Als er in Pilsen auf den Wechsel verzich- tet hatte und ich kurz darauf in der zypriotischen Nationalmannschaft auch noch zwei Penaltys parieren konnte, merkte man ihm schon an, dass es ihn fuchste.» Kurz vor der Penalty-Lotterie braucht Mall bereits sämtliche seiner 197 Zentimeter, um das Geschoss von Luganos Aliseda noch um den

Pfosten zu lenken. «Ich hatte mich nicht mal richtig aufgewärmt», sagt ein aufgewühlter Mall nach Spielschluss ins SRF-Mikrofon. Doch auch kalt rettet er seine Grenats ins Penaltyschiessen, wo er zum grossen Helden avanciert: Drei Lugano-Matchball-Penaltys muss Mall entschärfen, zweimal gelingt es ihm mirakulös und ein- mal hilft ihm Jonathan Sabattini, der das Leder in den zweiten Rang drischt. Nach dem Cupfinal war der «Blick» komplett aus dem Häuschen und geizte nicht mit Superlativen: «Was war das für ein Cupfinal? Was für ein Penaltyschiessen? Was für ein Mall-Märchen? Mann, oh Mall – daran werden wir uns noch lange erinnern!» Mall selber sagt: «Den Fussball erzählt man ja immer von hinten nach vor- ne. Wenn ich Alisedas Schuss reinlasse, geht das Experiment in die Hose und wir stehen ganz schön dumm da. Jetzt fühlt sich die Ge- schichte aber fast schon wie ein kitschiges Märchen an.» Da es in diesem denkwürdigen Cupfinal mit 24 (!) Penaltys zu einem neuen Rekord in der Schweizer Cupgeschichte kommt, muss auch Mall antreten – und verwandelt souverän. «Ich hatte zuvor doch noch nie in

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JOËL MALL

Links: Mall zusammen mit Gaël Ondua nach dem Cupsieg gegen Lugano. Rechts: Matchwinner Mall hexte Servette in der Champions-League-Qualikation 2023 in Genk eine Runde weiter.

einem Spiel einen Penalty geschossen», gesteht er, «zum Glück war ich so im Tunnel, dass ich gar nicht realisierte, dass ich als Nächster dran war. Als der Schiedsrichter mich darauf aufmerksam machte, hatte ich gar keine Zeit mehr, um nervös zu werden, und schon zappelte der Ball im Netz.» Malls Sternstunde in Genk Es war nicht das erste Mal, dass Mall für Servette zum Helden im Penaltyschiessen avancierte. Nach einem verletzungsbedingten Ausfall von Jérémy Frick nach einer Stunde gab Mall nach seinem Wechsel aus Zypern an den Lac Léman sein Debüt für die Genfer im August 2023 in der Champions-League-Qualifikation in Genk. Dabei hexte er seine Mannschaft, die ab der dritten Minute in Unterzahl hatte spielen müssen, zuerst ins Penaltyschiessen und anschliessend eine Runde weiter. «Es ist schon ein Wahnsinn, welche Parallelen dieses Spiel mit dem Cupfinal hat», sagt Mall noch immer beinahe ungläubig. «So verrückt die Saison für mich in Genk begonnen hat, so verrückt hat sie in Bern geendet. Beide Spiele waren märchenhaft und ich werde sie mein Leben lang nicht vergessen.» Und weil der etatmässige Stammgoalie Frick nach seiner Knieverlet- zung in Belgien pausieren musste, war Mall plötzlich Stammgoalie –

und wusste zu überzeugen. «Mit einer solchen Saison hatte ich nie und nimmer gerechnet», gesteht Mall. «Klar, stellte ich mich dem Konkur- renzkampf, wusste aber auch um den Status von Jérémy in Genf, den er sich hart erarbeitet hat, und dass es schwierig werden würde, auf viele Spiele zu kommen.» Doch es kam anders. In der abgelaufenen Saison brachte es Mall auf 26 Einsätze in der Super League (neunmal zu null), drei in der Champions-League-Qualifikation und zwei im Schweizer Cup mit dem Cupsieg als Krönung. Der Aufstieg 2013 mit Aarau in die Super League Ganz weit oben auf der Liste von Malls Karriere-Highlights steht auch der Aufstieg mit dem FC Aarau 2013: «Emotionstechnisch schlägt dieser Aufstieg wohl gar noch den Cupsieg mit Servette. Aarau war mein Zuhause und viele meiner damaligen Mitspieler sind noch heute meine Freunde.» Sein Trainer damals hiess wie letzte Saison bei Ser- vette René Weiler. «René und ich kennen und schätzen uns bereits sehr lange», verrät Mall. Aarau nennt Mall noch heute seinen Herzensverein. In der Kantons- hauptstadt begann er bei den U15-Junioren und arbeitete sich konti- nuierlich nach oben. Sein Debüt bei den Profis gab der junge Torhüter 2010 als 19-Jähriger im Spiel gegen Neuchâtel Xamax und vertrat

Persönlich

Vorname Nachname Heimatort

Joël Mall

Strengelbach AG

Geburtsdatum

05.04.1991

Stationen

FC Brugg, FC Aarau, GC, SV Darmstadt 98, Pafos FC, Apollon Limassol, AEK Larnaka, Olympiakos Nikosia, Servette

Position Hobbys

Torhüter

Börse, Poker, Golf Italienische Küche

Lieblingsessen Lieblingsverein Lieblingsspieler

FC Aarau

Edwin van der Sar, Diego Benaglio

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PORTRÄT

Links: Mall feiert den Aufstieg 2013 mit dem damaligen Aarau-Goalietrainer Patrick Abatangelo. Rechts: Mall bei den Feierlichkeiten im Stadion Brügglifeld.

Sportliche Baisse bei GC und Darmstadt Der Abstieg mit seinem Herzensverein sollte eine schwierige Phase einläuten. Der Wechsel zu den Zürcher Grasshoppers, wo er sich mit dem Birrer Vaso Vasic um die Nummer 1 duellierte, entpuppte sich als wenig erfolgreich. Kurz nach seiner Ankunft beim Rekordmeister verletzte sich Mall und wurde auch nach seiner Genesung nie richtig glücklich in Zürich. «Nichtsdestotrotz möchte ich die Zeit bei GC nicht missen», betont Mall. «Sie war für mich und meinen weiteren Karriereverlauf sehr lehrreich.» Zu dieser Zeit steckten die Grasshop- pers in einem strukturellen Chaos, was Mall, der seit seiner Kindheit ein «Hopper» war, besonders schmerzte: «Dies mitansehen zu müssen, tat schon sehr weh, der Verein hätte ein enormes Potenzial. Als ich zu GC wechselte, war ich Fan. Bei meinem Abgang nicht mehr wirklich.» Nach dem turbulenten Engagement in Zürich wagte Mall im Sommer 2017 seinen ersten Wechsel ins Ausland und heuerte beim deutschen Zweitligisten SV Darmstadt 98 an. Doch auch bei den «Lilien» lief es ihm nicht wie gewünscht und er war letztlich gar nur noch die Nummer drei zwischen den Pfosten. «Zu Beginn lief es eigentlich ganz gut, und als sich der Stammgoalie verletzte, bekam ich meine Chance», erinnert sich Mall. «Leider konnte ich diese nicht nutzen.» Der abenteuerliche Neuanfang in Zypern In Darmstadt konnte es nach lediglich fünf Einsätzen in einem Jahr also nicht weitergehen, und so wagte der Aargauer ein ganz neues Abenteuer: Er wechselte nach Zypern zum Erstligisten Pafos FC. «Ich wollte endlich spielen und hatte keine Geduld mehr, in Darmstadt auf meine nächste Chance zu warten», gesteht Mall. «Wenn ich heute zurückdenke, hätte ich damals etwas mehr Geduld zeigen sollen.» Er vertraute auf Spielervermittler – und deren Versprechen entpuppten sich zuweilen als Luftschlösser. «Sportlich lief es sofort sehr gut und das Klima, die Strände und die Leute waren ein Traum, doch neben dem Platz war es in Zypern sehr chaotisch», erinnert sich der Keeper. Doch er arrangierte sich rasch mit der etwas chaotischen Mentalität und den ungewohnten Gepflogenheiten des Landes, und dank seiner kontant starken Leistungen erhielt Mall weitere Angebote auf der In- sel. Es folgten die Stationen Apollon Limassol (neun Einsätze in der Europa-League-Qualifikation), AEK Larnaka und schliesslich Olym- piakos Nikosia. Nach einem Jahr in Nikosia hatte Mall dann überlegt, seine Karriere zu beenden, und sogar schon Bewerbungsgespräche in der Privatwirtschaft geführt. Doch etwas in ihm sträubte sich und er hängte seine Handschuhe noch nicht an den Nagel. «Ich wollte eigent- lich schon ein Jahr früher in die Schweiz zurückkommen», erinnert sich Mall, «in jenem Sommer war ich vertragslos und hielt mich beim

dabei den verletzten Stammhüter Ivan Benito. Auf sein Debüt in der Super League folgte ein weiterer Einsatz in Sion. Nach dem Abstieg in die Challenge League, womit der Mythos der «Unabsteigbaren» nach einer Vielzahl schadlos überstandener Abstiegsschlachten jäh geendet hatte, setzte sich Mall nach einer einjährigen Verletzungspause sogleich als Stammtorwart durch. Auch die Saison 2012/13 absolvierte der heute 33-Jährige als unbestrittene Stammkraft – mit dem Aufstieg und Mall als absolutem Leistungsträger. Die Anfänge in Brugg Seine Karriere begann als 6-Jähriger beim FC Brugg. «Ich kenne einige gute Seelen, die noch immer im Verein sind», erzählt Mall. Seine Eltern seien noch heute in Brugg wohnhaft und er kenne auch noch einige Spieler des FC Brugg. «Wenn ich am Stadion Au vorbeispaziere, löst das immer noch ein schönes Gefühl aus – der erste Verein bleibt ein Leben lang speziell!», betont Mall. Doch die bewegte Karriere von Mall war nicht nur mit Highlights gespickt. Einen Tiefpunkt bedeutete der Abstieg mit dem FCA 2015 in der zweiten Spielzeit nach dem Aufstieg – seither verharren die Aa- rauer in der Zweitklassigkeit. «Das war ein sehr bitterer Moment, vor allem weil der Abstieg vermeidbar gewesen wäre, wir hatten eigentlich eine gute Mannschaft», erinnert sich Mall.

«Der erste Verein bleibt ein Leben lang speziell!» JOËL MALL

Klein-Joël bei den F-Junioren des FC Brugg 1998 (l.) und 1999.

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JOËL MALL

Leben wie in den Ferien: Mall mit seinen Kindern auf Zypern.

FC Aarau und beim FC Baden fit, einen Vertrag erhielt ich jedoch leider nicht, sodass ich wirklich ernsthaft ans Karriereende gedacht habe.» Plötzlich Nationaltorwart Zyperns Rückwirkend war es ein Glück, dass sich Mall durchgebissen hat – er hütete fortan ein weiteres Jahr das Tor von Nikosia und nach fünf Jahren auf der Insel wurde Mall eingebürgert und debütierte im Juni 2023 für die zypriotische Nationalmannschaft. «Ich wurde vom Ver- band angefragt, ob ich mir vorstellen könnte, für das Nationalteam zu spielen», erzählt Mall. «Sie würden mich dafür im Einbürgerungsver- fahren unterstützen. Weil ich fünf Jahre in Zypern gelebt hatte, wur- de das möglich. Ich habe es mir lange überlegt und es ist mir nicht leichtgefallen. Es war ja schliesslich nicht einfach ein Wechsel des Teams – man nimmt eine neue Nationalität an. Es ging also auch um Identifikation.» Mall schwärmt von Land und Leuten und im Gespräch merkt man schnell, dass diese Identifikation sehr ausgeprägt ist. Seine Kinder haben ihr ganzes Leben in Zypern verbracht und seine Frau und er haben viele Freunde gefunden sowie in verschiedenen Städten gelebt. «Wir fühlten uns immer sehr wohl, wir mögen das Klima und die Insel sehr gut», betont Mall. «Nach sehr vielen Gesprächen habe ich mich darum entschieden, diesen Schritt zu wagen.» Das Duell mit Superstar Haaland Inzwischen stand der Torhüter schon in sieben EM-Qualifikations- spielen und vier Freundschaftsspielen für Zypern im Tor. Seine Ge- genspieler waren plötzlich Stars wie Khvicha Kvaratskhelia (Napoli/ Georgien), Erling Haaland (ManCity/Norwegen), Martin Ødegaard (Arsenal/Norwegen) oder das Ausnahmetalent Lamine Yamal (Bar- celona/Spanien). «Technisch und taktisch haben mir die jungen Spa- «Sportlich lief es sofort sehr gut und das Klima, die Strände und die Leute waren ein Traum, doch neben dem Platz war es in Zypern äusserst chaotisch.» JOËL MALL

nier am meisten imponiert und ich dachte, die spielen eine andere Sportart», erinnert sich Mall, der gegen die Iberer in zwei Partien neun Tore hinnehmen musste (0:6/1:3). «Doch das Duell mit Haaland kann nichts toppen und davon werde ich noch meinen Enkeln erzählen. Sein Ehrgeiz ist unglaublich, zudem ist er ein äusserst korrekter und sym- pathischer Typ.» In zwei Qualifikationsspielen konnte der Superstar Mall viermal bezwingen, es hätte aber auch deutlich mehr sein können – der Servette-Hüter rettete mehrmals mirakulös gegen den Norweger mit einem aktuellen Marktwert von 180 Millionen. Zum Vergleich: Jener von Mall ist 360-mal kleiner. Eine wahrlich verrückte Wendung also vom Fast-Karriereende zum Nationalspieler Zyperns und Stammkeeper beim Schweizer Cupsieger. Wie würde Mall sein verrücktes letztes Jahr in Genf beschreiben? «Wenn Sie mich nach Worten für die abgelaufene Spielzeit fragen, wird es schwierig», schmunzelt Mall. «Vor allem nach dem Cupsieg brauchte ich einige Tage, um zu realisieren, was geschehen war. Wie Sie merken: Ich bin auch heute noch sprachlos.»

Fürs Privatalbum: Mall im Duell mit dem norwegischen Superstar Erling Haaland.

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IM FOKUS

Nicht wie Phönix aus der Asche: Beachsoccer gehört für Tobias Steinemann seit über 13 Jahren zu seiner Leidenschaft. Aargauer Jubel-Duo: Tobias Steinemann (unten) und Noel Ott.

VON RASEN AUF SAND ª BEACHSOCCER AUS LEIDENSCHAFT Der Wettinger Tobias Steinemann ist seit März dieses Jahres für den Aargauer Fussballverband tätig. Der 28-jährige Beachsoccer-Europameister von 2022 kümmert sich im Hinblick auf die EM-Endrunde 2025 in der Schweiz um die Förderung des Frauenfussballs. Text: Ruedi Kuhn Fotos: ZVG

Mutter Franziska als Ansporn Steinemann gerät ins Schwärmen. Die Begeisterung und Leidenschaft sind ihm ins Gesicht geschrieben. Wer mit dem jungen Mann über Beachsoccer spricht, der versteht, warum er als 15-Jähriger vom Fussball auf Rasen zum Fussball auf Sand gewechselt hat. Ein Ansporn war seine Mutter Franziska, die als Spielerin der Schweizer Beachsoccer-Na- tionalmannschaft aktiv war und als Trainerin amtete. Sie hat ihren Sohn von klein auf an Events mitgenommen und damit seine Begeiste- rung für den Fussball auf Sand geweckt. Der 28-Jährige spielt seit 2011 für den BSC Havana Shots Aargau, einem der besten Beachsoccer-Teams der Schweiz. Gleichzeitig war er in den Jahren 2014 und 2015 in der deutschen Bundesliga für Beach Kick Berlin und 2017 und 2018 in der italienischen Serie A für Brescia

Was macht die Faszination, die Attraktivität von Beachsoccer aus? Wie hoch ist der sportliche Wert der Randsportart? Sind da coole Strand- kicker am Werk, die mit ein paar Tricks und Showeinlagen für Unter- haltung sorgen? Oder steckt mehr dahinter? Ist Beachsoccer ein Leis- tungssport mit hohen Anforderungen? «Beachsoccer ist in technischer, physischer und konditioneller Hinsicht äusserst anspruchsvoll», sagt Tobias Steinemann. «Die Markenzeichen sind schöne Tore, spektakuläre Fallrückzieher, schnelles Umschaltspiel, intensive, harte Zweikämpfe, Cleverness und hohe Konzentrationsfä- higkeit. Beachsoccer sorgt für ein Feeling der besonderen Art und für eine spezielle Atmosphäre zwischen Spielern und Zuschauern. Das Gefühl, an den schönsten Stränden der Welt auf Sand Fussball spielen zu dürfen, ist für mich einzigartig.»

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TOBIAS STEINEMANN

Beach Soccer im Einsatz. Als Kind spielte er Landhockey und Rasen- fussball bei den Junioren des FC Wettingen. Das Talent hat er einerseits von seiner Mutter, anderseits von Vater Thomas, der ebenfalls für Wettingen spielte. Tobias gab sein Debüt in der Schweizer Beachsoc- cer-Nationalmannschaft 2014 und bestritt seither mehr als 150 Spiele. Die drei grössten Erfolge seiner Karriere: An der Fifa-WM 2021 in Moskau holte Steinemann mit der Nationalmannschaft die Bronzeme- daille. 2022 wurde er auf Sardinien nach einem 6:5-Finalsieg gegen Portugal Europameister. Steinemann stand an der Seite der drei Aargau- er Noel Ott, Dejan Stankovic und Glenn Hodel, die mit je zwei Toren massgeblich am Erfolg beteiligt waren. Ein Jahr später holte Steinemann zusammen mit seinen Teamkollegen den Sieg an den European Games 2023 im polnischen Krakau und traf im Finale gegen Italien selbst zwei Mal. Eine Woche später verpasste die Schweiz allerdings die Qualifi- kation für die WM 2023 in Dubai. Dieser Schönheitsfehler soll im Herbst 2024 korrigiert werden. Dann will sich die Mannschaft von Trainer Angelo Schirinzi in Spanien für die WM im Mai 2025 auf den Seychellen qualifizieren. Beachsoccer mit Köpfchen Steinemann ist am 6. Juni 1996 in Thalwil geboren und in Wettingen aufgewachsen. Dort absolvierte er die Primar- und Bezirksschule. Danach ging er an die Kantonsschule Wettingen und machte 2016 die Matura. Im Anschluss leistete er während eineinhalb Jahren Zivildienst und mach- te ein Praktikum im kaufmännischen Bereich. Zwischen 2019 und 2023 absolvierte er das Bachelorstudium Sportmanagement an der Fachhoch- schule in Chur. Eine Ausbildung, die zu 50 Prozent auf Betriebswirtschaft und zu 50 Prozent auf Sportmanagement ausgerichtet ist. Steinemann ist ein Sportfreak, spielt neben Beachsoccer auch Padel und Badminton. Privat ist er mit Freundin Tamara liiert und wohnt in Wettingen.

Tobias Steinemann ist seit März 2024 für den AFV tätig.

Seit März dieses Jahres ist Steinemann beim Aargauer Fussballverband (AFV) angestellt. Er ist zuständig für das Vereinsentwicklungspro- gramm «Quality Club» und das Fairplay-Projekt «Teamspirit». Im Hinblick auf die EM-Endrunde 2025 in der Schweiz widmet er sich verschiedenen Projekten zur Förderung des Frauenfussballs. Dieser Grossanlass bietet eine ideale Plattform, um den Frauen- und Mäd- chen-Fussball bei den Kantonen, Städten und Behörden populärer zu machen. Der Schweizerische Fussballverband (SFV) und der AFV haben es sich zum Ziel gesetzt, die Rekrutierung von Spielerinnen und Juniorinnen anzukurbeln, mehr Kurse für Trainerinnen und Schieds- richterinnen anzubieten und die Infrastruktur zu verbessern. Für die- se Projekte wird sich Steinemann in Zukunft mit all seiner Kraft einsetzen.

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IM FOKUS

DIE LEGACY ª DAS VERMÄCHTNIS DER EM 2025 ZUR FÖRDERUNG DES FRAUENFUSSBALLS

Text: Aargauer Fussballverband Fotos: Gerry Frei

«Die Botscha‚ ‚Gekommen, um zu bleiben‘ unterstreicht, dass wir Massnahmen definieren müssen, von denen der Frauenfussball

Ende Mai präsentierte der Schweizerische Fussballverband im Kon- gresszentrum in Biel das Legacy-Projekt zur nachhaltigen Förderung und Stärkung des Frauenfussballs in der Schweiz. Unter dem Motto «Here to stay» zielt das Projekt darauf ab, den Frauenfussball von 2024 bis 2027 auf breiter Basis zu fördern und zu entwickeln. Alice Holzer, SFV-Verantwortliche für das Projekt «Legacy WEURO 25», betont: «Die Botschaft ‚Gekommen, um zu bleiben‘ unterstreicht, dass wir Massnahmen definieren müssen, von denen der Frauenfussball nachhaltig profitiert.» Im Bereich Breitenfussball soll die Zahl der fussballspielenden Mäd- chen und Frauen in der Schweiz bis 2027 von 40'000 auf 80'000 verdoppelt werden. Ebenso soll die Zahl der Trainerinnen und

nachhaltig profitiert.» ALICE HOLZER, SFV°VERANTWORTLICHE FÜR DAS PROJEKT ±LEGACY WEURO 25²

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LEGACY ª FRAUEN°EM IN DER SCHWEIZ

DIE LEGACY°PROJEKTE DES AARGAUER FUSSBALLVERBANDS Der AFV setzt sich aktiv für die Förderung des Frauenfussballs in der Region ein und unterstützt das Legacy-Projekt mit einer Vielzahl von Initiativen:

Trainerinnenkurse nur für Frauen

Neu- und Mini-Schiedsrichterkurse nur für Frauen

Futsal-Cup für Frauen und Mädchen in drei verschiedenen Kategorien

Nachwuchsförderung mit der AFV-Regionalauswahl «RA-13»

Projekt zur Unterstützung von Vereinen beim Aufbau von Juniorinnen-Abteilungen

Workshops zur Unterstützung und Gewinnung von Funktionärinnen

Women’s Award an der AFV-Gala und doppelte Gewichtung beim Kriterium «Frauenteam» für die Auszeichnung «Vorbildlichster Verein»

Public Viewing an der WEURO 25

Fussball-Schnuppertrainings für Mädchen

«Girls-only»-Kurse im freiwilligen Schulsport

Projekte im Bereich Infrastruktur

Teilzeitstelle beim AFV mit Verantwortung der Legacy-Projekte

Schiedsrichterinnen von 2'500 auf 5'000 erhöht werden, so die Zie- le des SFV. Im Elitefussball liegt der Fokus auf der Förderung der nächsten Ge- neration junger Spitzensportlerinnen und der Stärkung der Women’s Super League. Ziel ist es, die Zuschauerzahlen und die mediale Prä- senz der Liga zu verdoppeln. Zudem wird an der Professionalisierung der Liga und an einer verbesserten Organisationsstruktur gearbeitet. Darüber hinaus fördert der SFV strukturelle Veränderungen auf gesellschaftlicher Ebene, um die Vertretung der Frauen im Fussball zu verbessern. Es sollen mehr Frauen in Entscheidungspositionen gebracht werden, unter anderem durch Rhetorik- und Medientrai- Für eine erfolgreiche Umsetzung dieser Projekte arbeitet der AFV eng mit der Sektion Sport und der IG Sport des Kantons Aargau zusammen. Diese Partnerschaft gewährleistet, dass die Initiativen des AFV durch fachliche Unterstützung gestärkt werden. Gemeinsam setzen sich der AFV, die Sektion Sport und die IG Sport dafür ein, die Vision des Legacy-Projekts des SFV auf regionaler Ebene zu verwirklichen und den Frauenfussball sowie den Frauensport allge- mein nachhaltig zu fördern. Der AFV ist stolz darauf, ein aktiver Teil dieser wegweisenden Ent- wicklung im Frauenfussball zu sein und freut sich darauf, die posi- tiven Veränderungen und Erfolge in den kommenden Jahren zu sehen. nings für angehende weibliche Führungspersonen. Zusammenarbeit mit der Sektion Sport und der IG Sport des Kantons Aargau

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FAIRPLAY

Fabian Lustenberger (l.) mit Yannick Brecher, Captain und Torhüter des FC Zürich.

±ALS CAPTAIN STEHT MAN BESONDERS IN DER VERANTWORTUNG²

Ein Captain mit ausgeprägtem Fairplay-Bewusstsein trägt viel zu sauberen Spielen bei. Fabian Lustenberger, der jahrelang die Binde für YB und Hertha Berlin getragen hat, erzählt von den Herausforderungen dieser Rolle. Text und Fotos: Suva

Nach 18 Jahren und fast 500 Profi-Partien sagt Fabian Lustenberger Adieu. Mit dem vierten Meistertitel mit den Berner Young Boys tritt er als Spieler ab, bleibt dem Klub aber in neuer Funktion im Nachwuchs erhalten. Dort wird er seine Erfahrung aus vielen Jahren in der Super League und der deutschen Bundesliga weitergeben können. Lustenberger wird nicht nur als zuverlässiger Verteidiger und fairer Sportsmann in Erinnerung bleiben, er hat auch das Bild des Captains nachhaltig geprägt. Mit gerade Mal 25 Jahren übertrug ihm Jos Luhukay, der damalige Trainer von Hertha Berlin, zum ersten Mal die Binde, ob- wohl es andere, weitaus erfahrenere Kandidaten gegeben hätte. Doch Luhukay erkannte die Leaderqualitäten des Luzerners, und der bekam gleich zu spüren, welche Bürde mit dem Captainamt einhergeht. «Kurz nach meiner Ernennung spielten wir im Pokal gegen einen Regionalligis- ten», erinnert er sich. «Unsere Leistung war nicht gut, meine auch nicht. Danach wurde ich in den Medien ziemlich kritisiert. Es wurde sogar betont, dass ich die Platzwahl verloren hatte!»

Fabian Lustenberger (36) debütierte mit 17 für den FC Luzern. Mit 19 wechselte er zu Lucien Favres Hertha BSC in die Bundesliga. 12 Saisons blieb der treue Verteidiger in Berlin, wo er Abstiege und Wiederaufstiege erlebte, aber auch Europacup-Nächte. Ab

2019 lief er für die Young Boys auf, mit denen er vier Meistertitel und zwei Cupsiege feiern dur‚e.

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FABIAN LUSTENBERGER

In der Öffentlichkeit sei die Captain-Debatte ein heisseres Thema als intern, sagt Lustenberger. Wichtiger als die Frage, wer die Armbinde trage, sei, wie der Captain seine Vorbildfunktion ausübe – nicht zuletzt in Sachen Fairplay. «Es gehört zum Grundwissen jedes Fussballers, dass Fairplay akzeptiert ist und gelebt wird. Als Captain steht man an der Spitze und ist deshalb besonders in der Verantwortung», so der 36-Jährige. Kein Sonderstatus Welche Kompetenzen das Captain-Amt mit sich bringt, davon haben viele Fans eine übersteigerte Vorstellung. Er könne die Aufstellung und die Taktik mitbestimmen, meinen einige. Er dürfe sich viel mehr erlauben, denken andere. Lustenberger kann nur lachen. Wie das Team zu spielen habe, sei Sache des Trainers. Zum anderen Punkt gibt Punkt 3 der Fuss- ballregeln Aufschluss: «Der Teamkapitän geniesst weder einen Sonder- status noch Privilegien, trägt aber eine gewisse Verantwortung für das Verhalten seines Teams.» Heisst das also, dass der Captain schuld ist, wenn in einer Partie die Grenzen des Fairplays überschritten werden? So weit will Fabian Lusten- berger nicht gehen: «Da ist jeder in der Verantwortung. Es ist aber Auf- gabe des Captains, alles daran zu setzen, dass es im Rahmen bleibt.» Mit seiner Art und seinem Handeln könne und solle er dazu beitragen, die Mitspieler zu beruhigen und deeskalierend zu wirken, etwa indem er auf sie einrede und sie daran hindere, den Schiedsrichter zu belagern. Alleine die Armbinde verleiht einem Spieler noch lange nicht die Akzep- tanz, die es braucht, damit die Teamkollegen die Anweisungen auch be- folgen. Dieses Standing müsse man sich erarbeiten, etwa indem man in Training und Spiel stets mit Einsatz vorangehe, sagt Lustenberger. Die Captainrolle habe viele Facetten, von denen man die meisten von aussen nicht wahrnehme. «Es sind vor allem zwischenmenschliche Aufgaben. Schauen, dass es in der Kabine gut läuft. Nachfragen, wenn jemand Pro- bleme hat. Vermitteln zwischen Trainer und Spieler.» Es helfe, wenn man Situationen – positive oder negative – schon mal erlebt hat und so besser einschätzen könne. Captain zu sein sei keine Wissenschaft, und es gebe nicht nur einen richtigen Weg, dieses Amt gut auszuüben. Captain-Verhalten steckt an In vielen Teams wird das «Bändeli» einfach dem besten Fussballer über- reicht. Das sollte aber kein Kriterium sein, meint Lustenberger. Auf dem Platz ist der Captain nämlich nicht nur im Einsatz für seine Mannschaft, er ist auch erste Ansprechperson des Schiedsrichters – und da sind dip- lomatische Fähigkeiten gefragt. «Wenn ein Spieler negativ auffällt und nicht auf Weisungen des Schiris reagiert, dann muss der Captain den Referee unterstützen und sich den Spieler zur Brust nehmen.» Klar ist: ein unfairer Spieler eignet sich nie als Captain. 90 Minuten schweigen und keine Reaktion zeigen muss er dann aber trotz Vorbild- funktion doch nicht. Lustenberger führt aus: «Gewisse Emotionen muss man zulassen im Fussball. Sich aufregen, wütend sein, fluchen – das gehört auch dazu. So lange es im Rahmen bleibt, fair ist und niemand beleidigt wird.» Der dreifache Schweizer Nationalspieler räumt ein, dass ihm das in seiner Karriere leider auch nicht immer ganz gelungen ist. «Ich habe mich auch manchmal zu sehr echauffiert. Wenn es gerade nicht gut läuft und man das Gefühl hat, alle Entscheidungen fallen gegen dich. Dann ist es schwierig, die nötige Ruhe zu bewahren.» In diesen Momen- ten sei es wichtig, dass man sich bewusst sei, dass die Art und Weise, wie man als Captain reagiere, Signalwirkung für die Teamkollegen habe. Ein besonnener und rücksichtsvoller Captain trägt viel zu mehr Fairplay bei. Mit Fabian Lustenberger tritt ein Grosser von der Fussballbühne ab. Ein sympathischer und empathischer Mensch, ein Vorbild nicht nur für seine Mitspieler, sondern auch für alle Captains auf unseren Fussball- feldern, von den Super-League-Arenen bis zu den Dorfplätzen des Amateurfussballs.

AFV und Suva führen gemeinsamen Weg fort

Der Aargauer Fussballverband (AFV) verlän- gert die Partnerscha‚ mit dem Schweizer Unfallversicherer Suva um ein weiteres Jahr. AFV-Präsident Luigi Ponte zeigt sich erfreut über die Weiterführung der Zusam- menarbeit und lobt die Suva: «Die Suva ist ein verlässlicher Partner, der uns stets unterstützt hat.» Auch Raphael Ammann, Kampagnenleiter der Suva, ist zufrieden: «Die Partnerscha‚ mit dem AFV hat sich sehr bewährt, weshalb wir uns entschieden haben, die Zusammenarbeit vorerst um ein Jahr zu verlängern.» Die Vertragsverlänge- rung wurde bis zum 01.07.2025 fixiert. Fairplay-Check Bist du auf dem Spielfeld ein Alphatier, ein Schlitzohr oder eher die Aggressiv-Lea- derin? Mit dem Fairplay-Check kannst du mit nur fünf Fragen herausfinden, welcher Spielertyp du bist. Anschliessend gibt dir ein erfahrener Mentalcoach wertvolle Tipps. Gewinne ein Trainingslager im Wert von 5000 Franken oder 2 Saison-Abos deines Lieblingsclubs. Durch das Scannen des QR-Codes geht's direkt zum Check!

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ALLSTAR-GAME 2024

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FC SARMENSTORF BILDERGALERIE

AFV-Allstars schlagen sich wacker gegen den FC Aarau

Bei besten äusseren Bedingung haben die AFV-Allstars Ende Juni in Frick gut mit dem grossen FC Aarau mitgehalten, auch wenn das Resultat aufgrund dreier Aarauer Tore in der Schlussphase mit 1:6 letztlich doch (zu) deutlich ausfiel. Für die von Urs «Longo» Schönenberger trainierte Auswahl ge- lang Captain Kris Ndau mit einem sehenswerten Kopfball in den Winkel der Ehrentreffer zum zwischenzeitlichen 1:3. Die Mannschaft spielte mit viel Herz und Lei- denschaft – wir sind stolz auf euch, Jungs!

Fotos: Gerry Frei

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BOULEVARD

AARGAUER PROMIS TIPPEN DIE 2. LIGA AFV Wer wird Aargauer Meister? Wer muss absteigen? Zehn Aargauer Fussball-Promis wagen eine Prognose und tippen die Schlussrangliste der 2. Liga AFV 2024/25. Zusammenstellung: Hannes Hurter und Jonas Manouk Fotos: ZVG

ALAYAH PILGRIM, NATIONALSPIELERIN

FABIENNE HUMM, EX°NATIONALSPIELERIN

RANG

TEAM

RANG

TEAM

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

FC Baden 2

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

FC Baden 2 FC Lenzburg

FC Suhr

SC Zofingen

FC Mutschellen

FC Schönenwerd-NG

SC Zofingen FC Klingnau

FC Lenzburg FC Klingnau

FC Suhr

FC Mutschellen FC Weƒingen SC Schö and FC Bremgarten FC Gränichen FC Wohlen 2 FC Küƒigen 2 FC Spreitenbach

FC Weƒingen FC Bremgarten FC Wohlen 2 SC Schö and

10. 11. 12. 13. 14.

10. 11. 12. 13. 14.

FC Schönenwerd-NG

FC Küƒigen 2 FC Gränichen

FC Spreitenbach

DANIEL GYGAX, TV°EXPERTE, SCHWEIZER U21°CO°TRAINER

NOEL OTT, BEACHSOCCER°STAR

RANG

TEAM

RANG

TEAM

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

FC Suhr

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

SC Zofingen SC Schö and FC Weƒingen FC Lenzburg FC Klingnau

FC Lenzburg FC Baden 2

FC Mutschellen SC Schö and FC Weƒingen

FC Schönenwerd-NG

FC Schönenwerd-NG

FC Bremgarten FC Mutschellen

FC Wohlen 2 FC Klingnau FC Küƒigen 2 FC Bremgarten

FC Suhr

10. 11. 12. 13. 14.

10. 11. 12. 13. 14.

FC Baden 2 FC Küƒigen 2 FC Gränichen FC Wohlen 2

SC Zofingen

FC Spreitenbach

FC Gränichen

FC Spreitenbach

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PROMI°TIPPS

JOËL MALL, SERVETTE GENF

LORIS BENITO, YOUNG BOYS

RANG

TEAM

RANG

TEAM

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

SC Zofingen FC Lenzburg

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

SC Schö and FC Lenzburg FC Klingnau FC Baden 2 FC Wohlen 2

FC Schönenwerd-NG

FC Baden 2

FC Weƒingen SC Schö and

FC Schönenwerd-NG

FC Suhr

FC Küƒigen 2 FC Mutschellen

FC Küƒigen 2 FC Gränichen FC Mutschellen

FC Suhr

10. 11. 12. 13. 14.

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FC Spreitenbach FC Bremgarten

FC Klingnau

FC Bremgarten FC Wohlen 2 FC Spreitenbach

FC Gränichen FC Weƒingen SC Zofingen

RANKO JAKOVLJEVIC, EX°AARAU°TRAINER

URS ±LONGO² SCHÖNENBERGER, ALLSTARS°TRAINER

RANG

TEAM

RANG

TEAM

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

FC Suhr

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

SC Schö and

SC Schö and FC Klingnau FC Baden 2 FC Lenzburg FC Mutschellen FC Wohlen 2 FC Weƒingen

FC Suhr

FC Baden 2

FC Mutschellen

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FC Lenzburg FC Küƒigen 2 FC Klingnau FC Wohlen 2 FC Weƒingen FC Gränichen

FC Schönenwerd-NG

10. 11. 12. 13. 14.

FC Gränichen FC Bremgarten FC Küƒigen 2 FC Spreitenbach

10. 11. 12. 13. 14.

FC Bremgarten FC Spreitenbach

SC Zofingen

SC Zofingen

RUEDI KUHN, KULT°JOURNALIST

SEBASTIAN WENDEL, JOURNALIST

RANG

TEAM

RANG

TEAM

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

FC Baden 2 SC Schö and

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

FC Lenzburg

FC Suhr

FC Suhr

FC Schönenwerd-NG

FC Klingnau FC Weƒingen FC Lenzburg FC Küƒigen 2 FC Mutschellen FC Bremgarten FC Gränichen

FC Mutschellen SC Schö and FC Küƒigen 2 FC Klingnau

FC Baden 2

FC Weƒingen

10. 11. 12. 13. 14.

10. 11. 12. 13. 14.

FC Spreitenbach FC Wohlen 2 FC Bremgarten

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FC Wohlen 2 SC Zofingen

SC Zofingen FC Gränichen

FC Spreitenbach

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10°JAHRES°REPORTAGE

10 Jahre später: Tim Lüscher (l.) und Marco Schwegler mit dem HATTRICK-Cover der ersten Ausgabe der 10-Jahres-Reportage.

10°JAHRES°REPORTAGE: DANKE MARCO UND TIM!

Seit genau 10 Jahren begleitete der Aargauer Fussballverband Marco Schwegler und Tim Lüscher und berichtete in unregelmässigen Abständen von ihrem Leben auf und neben dem Fussballplatz. Der AFV traf die beiden jungen Männer zum Abschluss der Reportage am Ort des ersten Interviews 2014 auf dem Sportplatz Schachen in Aarau. Text: Hannes Hurter Fotos: Hannes Hurter, ZVG

und verpasste den Aufstieg in die Promotion League diesen Sommer nur hauchdünn. Marco und Tim, wir treffen uns auf dem Sport- platz Schachen, wo vor 10 Jahren alles begon- nenhat und AFV-Fotograf Gerry Frei das erste Fotoshooting organisierte. Wie habt ihr die Begleitung durch den AFV erlebt? Marco: Es war eine super Erfahrung! Wir konn- ten damals als 12- und 13-Jährige noch nicht richtig einschätzen, was auf uns zukommen würde. Aber dank den Vorabklärungen durch das Team Aargau und die Gespräche des AFV mit unseren Eltern konnten wir rasch zusagen.

Tim: Es war eine Ehre, vom AFV ausgewählt zu werden für ein solch langfristiges Projekt, und insgesamt einfach ein riesiges Highlight, dass ich dabei sein durfte. Marco, wie hast du die stete, aber unregel- mässige Berichterstattung empfunden? Marco: Ich bekam von vielen Leuten Feed- backs, wenn wieder ein Bericht publiziert wurde. Durch die zeitlichen Abstände konn- te ich mich immer wieder hinterfragen und eine Standortbestimmung vornehmen: Was lief gut? Was weniger? Der Rückblick auf die Ereignisse im Privatleben und im Fussball

Tim Lüscher und Marco Schwegler sind zwei talentierte Fussballer, die beide im Junio- ren-Spitzenfussball dem Team Aargau bis zur U18 beiwohnten. Ihre Fussball-Karrieren er- litten mit dem Ausscheiden aus dem Team Aargau einen Dämpfer, der sich für die jungen Fussballer jedoch als neue Chance entpuppte: In der 2. Liga interregional konnten sie neue Motivation tanken und fanden diese vor ein paar Jahren in Zofingen und Schöftland. Mitt- lerweile hat sich das Leben von Tim jedoch komplett geändert, Fussball spielt nur noch eine Nebenrolle. Marco hingegen lancierte seine Karriere beim Erstligisten Schötz neu

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FINALE

sowie der Blick nach vorne mit dem Definie- ren von neuen Zielen waren eine sehr gute Erfahrung. Dass Tim ebenfalls an diesem Projekt teilnahm, war speziell und hat uns zusammengeschweisst. Wir sind keine engen Freunde, aber die Verbundenheit ist über all die Jahre geblieben. Tim, was bleibt von der 10-Jahres-Reportage? Tim: Es war ein spannender Prozess, ich wer- de die Gespräche und den Austausch in guter Erinnerung behalten. Mit Marco habe ich mich immer super verstanden, in Zofingen haben wir nochmals zusammen gespielt, da- nach habe ich einen anderen Weg eingeschla- gen und mich vom aktiven Fussball verabschie- det. Ich habe mir letzthin aber ein paar Mal überlegt, ob ich Marco anrufen soll, um even- tuell beim FC Schötz anzuklopfen… Ich ver- sichere auch: ich habe nicht an Qualität verlo- ren, die Lust auf Fussball ist nach wie vor da!

v.l.n.r.: AFV-Präsident Luigi Ponte, Marco Schwegler, Tim Lüscher und AFV-Geschäftsführer Hannes Hurter.

Marco und Tim, herzlichen Dank für eure Offenheit und die spannenden Einblicke in euer Leben in den letzten 10 Jahren. Wir wünschen euch alles Gute auf dem weiteren Weg!

Persönlich

DAS MAGAZIN DES AARGAUISCHEN FUSSBALLVERBANDES AFV | WWW.FOOTBALL.CH/AFV HATTRICK

Vorname

Tim

Name

Lüscher

Geburtstag Wohnort Geschwister Nationalität Grösse

27. Mai 2001 Schönenwerd

185 cm

1 Schwester, 1 Bruder Schweiz, Deutschland

10JAHRESREPORTAGE

Bisherige Stationen Reinickendorfer Füchse, FC Aarau, Team Aargau, SC Schöftland, SC Zongen Hobbys

DER AFV BEGLEITET ZWEI AARGAUER TALENTE

KAY VOSER

Surfen, Volleyball, Zeit mit der Bibel verbringen

DIE SCHATTENSEITEN EINER FUSSBALLKARRIERE

SCHIRIQUIZ TESTE DEIN WISSEN!

Persönlich

Vorname

Marco

Name

Schwegler

Geburtstag Wohnort Geschwister Nationalität Grösse

11. November 2001

Oftingen

178cm

2 Schwestern, 3 Brüder

Schweiz

Position

Mittelfeld Bisherige Stationen FC Oftringen, FC Aarau,

Team Aargau, FC Gränichen, SC Zongen, FC Schötz

Hobbys

Fussball, Kollegen, Familie, Kino

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